KEB - Katholische Erwachsenenbildung

Kurt Landauer, ehemaliger Spieler des FCB, wurde 1933 als "bayerischer Jude" aus dem Präsidentenamt beim FC Bayern verdrängt. Nach Erfahrungen von Verschleppung ins KZ Dachau und Exil in der Schweiz will er nach Ende des Krieges eigentlich schnellstmöglich nach Amerika emigrieren, haben doch kaum Familienangehörige, soziale Netze oder auch der geliebte Club den NS-Terror unbeschadet überlebt. Letztlich treibt ihn die Sorge um den Verein zu neuem Engagement, das aber nicht nur auf Gegenliebe trifft - vor dem Hintergrund von Schuldgefühlen und judenfeindlichen Ressentiments. Der Macher Landauer aber setzt sich durch, bringt neues Leben in Verein, Stadion und Team, ermöglicht eine Aussöhnung mit dem Rivalen 1860 München und bereitet das Fundament für die Nachkriegs-Erfolgsgeschichte des FC Bayern München. Neben der außergewöhnlichen Biographie des Menschen Landauer legt das Filmwerk einen Fokus auf einen bislang immer noch wenig beleuchteten Aspekt deutscher Geschichte: die Hürden und Zusammenhänge der unmittelbaren Zeit nach NS-Regime und Krieg. Atmosphärisch schafft der Film es gut, das zerbombte und desillusionierte Nachkriegsdeutschland sowie die Persönlichkeit Landauers zu vergegenwärtigen. Die jüngste Forschung lässt allerdings biographische und historische Ungenauigkeiten erkennen, die der künstlerischen Freiheit zugestanden sind (z.B. war Landauer nicht beim Fußballspiel 1943 in Zürich anwesend). Die deutsch-österreichische Verfilmung von Hans Steinbichler aus dem Jahr 2013/14 nach einer Buchvorlage von Dirk Kämper mit Josef Bierbichlerin der Hauptrolle hat eine Lauflänge von 90 Minuten - Altersempfehlung und FSK ab 12 Jahren. Es wird eine Hinführung zum Film und eine angeleitete Nachbesprechung angeboten!